Über das Fort

 

Fort Pannerden kennt eine turbulente Geschichte. Lesen Sie hier über die Neue Holländische Wasserlinie, die Rolle des Forts in den beiden Weltkriegen, die Fortbesetzer und das Oral History Project.

Oral History

Die Arbeitsgruppe Oral History des Fort Pannerden sammelt Informationen über die Soldaten die im Ersten und Zweiten Weltkrieg in das Fort einquartiert wurden. Mit Dank an die Bilder, die Fotos, die Geschichten, Dokumente und Objekte bleiben ihre Geschichten am Leben und können wir sie teilen mit Anderen. In Fort Pannerden dreht alles um die Soldaten des Forts.

Hat ihr Vater, Großvater, Schwager oder Unkel etwas zu tun gehabt mit dem Fort und wollen Sie uns darüber etwas erzählen? Oder haben sie noch ein Foto, einene Brief oder andere Gegenstände? Wenn ihnen das lieber ist, machen wir eine Kopie ihrer Bildern und Fotos. Sie können sich auch melden bei Willem Haafs: 0031 481 420089 oder .

Gebäude

Fort Pannerden – der Originalentwurf wurde basiert auf einen Plan des Generaldirektors der Verteidigungswerke W.S. van der Hart-Beek – ist ein Meisterstück militärischer Baukunst. Sie ist ein Sperrfort: eine selbständige, nach allen Seiten zu verteidigen Befestigungsanlage. Der Bau dieses Wunderwerkes während der Periode 1869-1871 kostete fast 500.000 Deutsche Mark. Die Schnelle Modernisierung der Kriegsführung aber leitete immer wieder zu einem Entwicklungsrückstand. So wurde das Fort schon im Jahre 1885 renoviert für die Wiederstandsleistung gegen die Brisantgranate. Das Fort wurde ausgestattet mit den höher angebrachten Rhein- und Waalbatterien aus Stahlbeton und modernen Geschütz. Darum nannte man das Fort später ein Panzerfort.

Das unter der Erde verborgene Komplex ist sehr groß: 75 mal 70 Meter ohne die Festungsgrabe, 5 Stockwerke mit 124 Räume und ein Durcheinander von Gängen und Treppen. Die Wände sind an einigen Stellen 2,60 Meter stark. Für die Soldaten in dem Fort war es spartanisch: das Wasser stand manchmal auf dem Flur und es war meistens nur 10 Grad.

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Neue Holländische Wasserlinie

Fort Pannerden ist eine der 60 Verteidigungsanlagen der Neuen Holländischen Wasserlinie. Die Linie streckt sich aus vom IJsselmeer (dem früheren Zuiderzee) bis in den Biesbosch. Fort Pannerden ist das meist östliche Objekt, strategisch positioniert an der Stelle wo der Rhein getrennt wird in den Waal und den Pannerdensch Kanal. Dank Dutzenden von Kilometern Blick auf den Rhein, konnten die Soldaten darüber wachen dass der Feind nicht in die Richtung von der kapitalkräftigen Stadt Amsterdam und den Städten am (Fluss) IJssel vorrücken konnte.

Man sagt dass Feinde ihre Schiffen nicht versenkten beim Anfangspunkt des Pannerdensch Kanal. Das Rheinwasser musste unbehindert Richtung Neue Holländische Wasserlinie fließen. Mittels ein raffiniertes System von kleinen Schleusen konnte man das Land bis auf Kniehöhe unterwassersetzen: für den Feind zu hoch um zu Fuß zu gehen und zu niedrig um ein Bot zu benützen.

Da das Fort den Wasserzufuhr überwachte, wurde sie auch der ‚Wasserhahn der Neue Holländischen Wasserlinie‘ genannt: eine entscheidende Funktion. Die Linie hat den Status Unesco WeltkulturErbe und wird betrachtet als eine potenzielle Attraktion für die Niederlande.

Mehr Information über die Neue Höllandische Wasserlinie finden sie auf www.hollandsewaterlinie.nl.

Eine Übersichtskarte der Wasserlinie finden Sie hier.

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Kriege

Standort der Garnison

Doornenburg war lange Zeit der Standort einer Garnison. Im Gebäude der Schützengesellschaft bekamen die Soldaten ihre Instruktionen. Aber im Dorf war auch Unterhaltung: von Kneipen bis Theateraufführungen. Die meisten, normale Soldaten stammten aus Doornenburg und Umgebung im Gegensatz zu den Offizieren. Das Fort war gebaut aus Steinen von den sieben Backsteinfabriken, wo viele Arbeiter aus der benachtbaren Umgebung angestellt waren. Tägliche Nachschub mit Lebensmitteln kam aus Doornenburg und Bemmel. So lieferten die Bauern täglich 120 Liter Milch für Milchsuppe.

Doornenburg hat nóch eine touristische Attraktion: das mittelalterliche Schloss Doornenburg mit einen wunderschönen Innenhof zwischen hohen Mauern mit Zinnen.

Erster Weltkrieg

Während den ersten Weltkrieg wurde die Armee mobilisiert und das Fort war vier Jahre lang mit 250 Soldaten besetz.: sie bewachten die Neutralität der Niederlanden. Im Fort befanden sich riesige Vorräte Lebensmittel: die benötigte man um, bei Bedarf, während mindestens 30 Tage durch zu halten. Fort Pannerden war darum eigerichtet mit einer eigenen Bäckerei, einem kleinen Militärkrankenhaus und einer Apotheke.

Es herrschte von früh bis spät eine unerbittliche Disziplin. Warten kostete viel Zeit. Man organisierte die nötige Entspannung: Theater, Fußballspiele usw. Am Ende des Ersten Weltkrieges entdeckten die Soldaten Suchscheinwerfer eines Deutschen Zeppelins. Der wurde aus der Luft geschossen und endete im Dorf Groessen. An Bord fand man Kameras, höchst mutmaßlich mit einer Spionagebestimmung.

Zweiter Weltkrieg

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Fort nur angewendet für Militairübungen. Acht Jahre später wurden die Flugabwehr-Artillerie und die Suchscheinwerfer aus dem Fort entfernt. Nur die Kanonen restierten. Als in 1939 wieder einen Krieg drohte baute man rundum das Fort extra Bunker. Nur noch éinen Tag hatte das Fort seine ursprüngliche Funktion: den Tag des Einmarsches der Deutschen Armee. Am zehnten Mai umschließten die Deutschen Truppen das Fort und drohten mit Bombenangriffen. Der Kommandant des Forts entschied sich einen Tag später für eine Übergabe. Als Kriegsgefangenen wanderten die Soldaten zu Fuß nach Nijmegen.

Nach 1945 wurde nützliches Baumaterial für den Wiederaufbau aus dem Fort entfernt. Mit Türen, Treppen und Eisen wurden Wohnungen und Schulen geflickt und sogar Hühnerställe und Scheune. Das Fort hatte damit seine militärische Funktion verloren. Nur vorgefundene Sprengstoffe wurden in dem Fort aufbewahrt, aber das hielt den Verfall nicht zurück. Während des Kalten Krieges beobachteten junge Leuten aus der Umgebung – mit einer Sonderausbildung des sogenannten ‚Korps Luchtafweerdienst‘ – den Luftraum über Fort Pannerden auf der Suche nach Russischen Flugzeugen und Raketen.

Denkmal

Im Jahre 1969 bekam das Fort den Status eines Nationaldenkmals. Das Fort wurde aber durch junge Leuten aus der Umgebung auch benutzt als einen abenteuerlichen Spielplatz. Im Jahre 2000 zogen Hausbesetzer in das Fort. Diese Besetzung wurde im Jahre 2006 beendet durch eine aufsehenerregende Aktion der Spezialeinsatzkommando, komplett mit Panzer ausgerüstet. Später wurden die Hausbesetzer zeitweilige Verwalter des Forts, bis 2008 als die Restaurierung wieder begann. Im Jahre 2011 war die Renovation vollendet.

Das Fort ist im Besitz von ‚Staatsbosbeheer‘ (Forstbehörde). Diese Organisation verwaltet und bewirtschaftet noch 14 andere Befestigungsanlagen und ihre Umgebungen, die gehören zu der Neuen Holländischen Wasserlinie. Die Gemeinde Lingewaard hat die Erbpacht, die Stiftung zur Erhaltung und Verwaltung vor Fort Pannerden bewirtschaftet die Sehenswürdigkeit für das Publikum als Erlebnisort.

Ab 2009 kümmern sich motivierte und inspirierte Freiwillige Mitarbeiter um die Wartung des Gebäudes und öffnen sie die Türen für das Publikum. Im Jahre 2016 machte Fort Pannerden einen nächsten und neuen Schritt: eine komplett neue Einrichtung mit einem neuen Erlebniskonzept. Dazu hat man das Team der Freiwillige Mitarbeitern mit einigen professionellen Mitarbeitern ausgebreitet.

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